Herzstück der Klärbecken erneuert

Herzstück der Klärbecken erneuert

Nach 18 Jahren wurden zwei Kompressoren, die eine der wichtigsten Komponenten aber zugleich die größten Stromverbraucher auf der Kläranlage waren, in Ruhestand verabschiedet und durch neue hocheffiziente Schraubenverdichter-Kompressoren ersetzt. Bei der Umsetzung kamen Unternehmen aus Peißenberg und der näheren Region zum Zuge.

Die Kompressoren sind das Herzstück der Klärbecken, welche ein wichtiger Bestandteil von Kläranlagen sind. Klärbecken dienen dazu, Schmutz- und Abwasser zu reinigen und von Feststoffen sowie Schadstoffen zu befreien.

Seit der Inbetriebnahme der Kompressoren, verbraucht nun die Kläranlage ca. 150 kWh pro Tag weniger Strom, was sogar deutlich über der errechneten Einsparung liegt. Bei den momentanen Strompreisen werden wir etwa 16.000 Euro pro Jahr einsparen können. Die neuen Kompressoren haben erheblich kürzere Betriebslaufzeiten, dadurch werden auch Kosten und Aufwand für Wartung reduziert. Die Gemeindewerke Peißenberg KU hat durch diese Maßnahme nicht nur einen weiteren Beitrag zur Energiewende geleistet, sondern kann die Investition auch in absehbarer Zeit durch den geringeren Stromverbrauch refinanzieren.

Kläranlage Peißenberg – Besichtigung & Führung

Kläranlage Peißenberg – Besichtigung & Führung

Vom Töpfchen 🚽 zum sauberen Tröpfchen 💧
Der Weg des Abwassers durch die Kläranlage Peißenberg

Im Rahmen der “Peißenberger Gesundheitswoche 2023” bieten wir am 30.04.2023 um 14:00 Uhr eine kostenlose Besichtigung & Führung durch unsere Kläranlage an.

Leicht verständlich wird Ihnen Schritt für Schritt erklärt was zur Reinigung nötig ist. Dabei gehen wir auch auf den Umwelt- und Gesundheitsschutz ausführlich ein.

Die kostenlose Führung ist auch für Familien geeignet.

Treffpunkt:

Ammerweg 15 • 82380 Peißenberg

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Anmeldeformular

Klicke auf den unteren Button, um den Inhalt von Google reCAPTCHA zu laden, damit das Formular versendet werden kann.

Google reCAPTCHA laden

Klimaaktive Kläranlage

Neue Wasser- und Abwassergebühren ab 01. Januar 2022

Neue Wasser- und Abwassergebühren ab 01. Januar 2022

Gute Nachrichten für einen Großteil der Kunden der Gemeindewerke Peißenberg KU!

Nachdem bereits zum 01.01.2018 die Schmutzwassergebühren gesenkt werden konnten, ergibt die neueste Gebührenkalkulation für die kommenden vier Jahre (ab 01.01.2022 bis 31.12.2025) eine erneute Absenkung in diesem Bereich. Der neue Gebührensatz reduziert sich von derzeit 2,64 € brutto pro m³ um 0,07 € brutto auf 2,57 € brutto pro m³ Schmutzwasser. Auch Grundstücksbesitzer werden bei den Abwassergebühren entlastet – nämlich bei der Niederschlagswassergebühr. Diese kann von aktuell 0,72 € brutto pro m² um 0,10 € brutto auf 0,62 € brutto pro m² gebührenpflichtiger Fläche gesenkt werden.

Die öffentliche Entwässerungseinrichtung ist gemäß den Vorschriften des Kommunalabgabegesetzes (KAG) kostenneutral zu betreiben. Dabei sind die im vergangenen vierjährigen Kalkulationszeitraum (2018-2021) angefallenen Über- und Unterdeckungen im folgenden Zeitraum auszugleichen. Diese Tatsache sowie weitere Faktoren, wie etwa Betriebskosten und Abschreibungs- und Verzinsungsbeträge führen zu dieser Absenkung im Abwassersektor.

Anders sieht das Kalkulationsergebnis bei der Frischwasserversorgung aus. Aufgrund der oben genannten gesetzlich vorgeschriebenen kostendeckenden Betreibung der öffentlichen Wasserversorgungseinrichtung, ist es erforderlich, die Wasserverbrauchsgebühren sowie die dazugehörigen Grundgebühren (Wasserzähler) erneut anzuheben. Dies liegt an den steigenden Betriebskosten sowie am notwendigen Ausgleich von Unterdeckungen aus dem vergangenen Kalkulationszeitraum 2018-2021. Außerdem wurde in großem Umfang in die Infrastruktur investiert, deren Kosten komplett auf die Gebühren umgelegt werden. Auf eine Finanzierung mit Sonderbaubeiträgen wird hier bewusst verzichtet, da diese nur Grundstückseigentümer treffen würde und nicht den tatsächlichen Verbraucher.

Neben der Investition zur Sanierung der Versorgungsleitung zur Paterzeller-Trinkwasserquelle im Zuge des Neubaus der Kreisstraße WM 29 wird derzeit noch am neuen in Edelstahl ausgeführten Hochbehälter gebaut. Dieser wird rd. zwei Millionen Euro kosten und nächstes Jahr in Betrieb gehen und den alten Hochbehälter nach mehr als 50 Betriebsjahren ersetzen.

Die Wasserverbrauchsgebühr erhöht sich daher von 1,66 € netto (1,78 € brutto) pro m³ um 0,54 € netto (0,58 € brutto) auf 2,20 € netto (2,35 € brutto) pro m³ Wasserverbrauch. Die jährliche Grundgebühr für den normalen Hauszähler steigt von 69,00 € netto (73,83 € brutto) um 10,00 € netto (10,70 € brutto) auf 79,00 € netto (84,53 € brutto).

Dazu eine Beispielrechnung für einen 4-Personenhaushalt mit etwa 140 m³ Wasserverbrauch und Schmutzwassereinleitung:

Wasser-Mehrkosten in Höhe von +75,60 € netto/Jahr bzw. +6,30 € netto/Monat für die Verbrauchsgebühr und +0,83 € netto/Monat für die Grundgebühr = gesamt Mehrkosten: +7,13 € netto/Monat; zzgl. 7% MwSt = +7,63 € brutto/Monat.

Gleichzeitig: Schmutzwasser-Minderkosten in Höhe von -9,80 € brutto/Jahr bzw. rd. -0,82 € brutto/Monat. Insgesamt ergibt sich hier eine Mehrbelastung von +6,81 brutto/Monat.

Eine zusätzliche Entlastung erfolgt, wenn auf einem Grundstück die Niederschlagsgebühr anfällt.

Änderungen auch für Bauherren/Grundstückseigentümer:

Neben den Verbrauchs- und Grundgebühren wurden auch die Beitragssätze für die öffentliche Wasserversorgungs- und Entwässerungseinrichtung neu berechnet. Die Beitragssätze für die Wasserversorgung wurden zuletzt 2018 neu festgesetzt. Die für die Entwässerungseinrichtung zuletzt 2014. Die Beitragssätze unterliegen nicht dem Vier-Jahres-Kalkulationsturnus und können daher auch über einen längeren Zeitraum unverändert beibehalten werden.

Die neuen Beitragssätze betreffen aktuelle und künftige Bauherren/Grundstückseigentümer mit z.B. einem Neubau- Umbau- oder Anbauvorhaben, welches ab dem 01.01.2022 fertig gestellt wird (ausschlaggebend ist das Fertigstellungsdatum/die Nutzungsaufnahme, nicht der Baubeginn!). Die neuen anzuwendenden Beitragssätze betragen…

…für die Wasserversorgungseinrichtung:

Grundstücksflächenbeitrag pro m²
bisher/nettobisher/bruttoneu/netto neu/brutto
1,23 €1,32 €0,88 €0,94 €
Geschossflächenbeitrag pro m²
bisher/nettobisher/bruttoneu/netto neu/brutto
4,28 €4,58 €2,98 €3,19 €

…für die Entwässerungseinrichtung:

Grundstücksflächenbeitrag pro m²
bisher/bruttoneu/brutto
3,46 €3,70 €
Geschossflächenbeitrag pro m²
bisher/bruttoneu/brutto
13,52 €15,82 €

25.000 Euro Preisgeld für energieautarke Kläranlage

25.000 Euro Preisgeld für energieautarke Kläranlage

Markt Peißenberg gewinnt beim Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“

Peißenberg gehört zu den Gewinnern beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“. Die Auszeichnung wurde für die Kläranlage im Markt Peißenberg vergeben, die durch viele verschiedene Maßnahmen erhebliche Mengen Energie einspart und zugleich selbst als klimafreundliche Energiequelle dient. Im Ergebnis kann die Kläranlage ihren Strom zu über 70 % und ihre Wärme zu 100 % klimaneutral selbst erzeugen. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik.

Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist. Bürgermeister Frank Zellner freute sich sehr über die Auszeichnung und kündigte an, wie das Preisgeld genutzt werden soll: „Wir werden mit dem Preisgeld ein neu zu errichtendes Heizhaus teilfinanzieren. Dieses Heizhaus wird in Zukunft ein Neubaugebiet mit 150 Wohneinheiten durch 100 % erneuerbare Wärme versorgen. Der Betriebsstrom für diese Anlage wird mit einer Photovoltaikanlage unterstützt. Zusätzlich soll auch noch ein Akku in die Anlage integriert werden. Dieser könnte dann den Eigenverbrauchsgrad des Photovoltaikstroms steigern.“

Die Kläranlage als Energieerzeuger

Die Marktgemeinde zeigt mit ihrem Projekt „Energieautarke Kläranlage“, welche enormen Energieeinsparpotenziale in Klärwerken bestehen und wie sie genutzt werden können. Die bisher umgesetzten Maßnahmen bewirken in Peißenberg bereits eine CO2-Einsparung von über 180 Tonnen pro Jahr und tragen damit maßgeblich zum Klimaschutz vor Ort bei.

Bereits 2007 hat sich die Gemeinde das Ziel gesetzt, ihre 1972 erbaute Kläranlage energieautark zu betreiben, das heißt, die Abwässer mit geringem Energieaufwand zu klären und die Anlage selbst zur Erzeugung von Energie zu nutzen. Seitdem werden kontinuierlich klimaschonende Maßnahmen umgesetzt. So wurde die Anlage durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erweitert, das aus dem bei der Klärschlammfaulung entstehenden Biogas Energie gewinnt. Mit der Abwärme des BHKW wird ein nahgelegenes Mehrfamilienhaus mitversorgt und mit dem Strom das Elektro-Dienstfahrzeug der Kläranlage über eine Wallbox aufgeladen.

Neben dieser Form der Energiegewinnung, die in Deutschland inzwischen Standard ist, überzeugen die Peißenberger jedoch insbesondere mit der Umsetzung von vielen innovativen Ideen, die erheblich zum Klimaschutz beitragen. Zur Beheizung eines Werkstatt- und Chemikaliengebäudes wird zum Beispiel die Abwärme von Drehkolbenkompressoren genutzt, wodurch eine Ölheizung ersetzt werden konnte. Auch für die Kompressoren selbst, die Druckluft für die Belebungsbecken erzeugen und die größten Energieverbraucher einer Kläranlage sind, hat sich die Gemeinde etwas einfallen lassen. Um ihren Energieverbrauch zu minimieren, wird die Zuluft über einen unterirdischen Erdkanal vorgekühlt. Zusammen mit der Abwärme-Nutzung und dem Einsatz eines hocheffektiven Rühr- und Belüftungssystems, das alleine 25 % Energie einspart, wird so eine hohe Energieeffizienz erreicht.

Enormes Energieeinsparpotenzial

Ein weiterer Punkt, um die Energieausbeute im Peißenberger Klärwerk zu erhöhen, ist das Thema Co-Vergärung. Dabei werden den Fäkalien Bio-Abfallprodukte beigemischt, zum Beispiel Fette aus Fettabscheidern oder der Ausstoß aus einer Molkerei. Für die Mikroorganismen, die das wertvolle Methangas erzeugen, sind diese „Abfälle“ eine zusätzliche Nahrungsquelle. Dadurch steigert sich die Gasproduktion und es können mehr Strom und Wärme erzeugt werden.

Die Peißenberger Kläranlage kann bereits über 70 % ihres Strombedarfs und 100 % ihres Wärmebedarfs mit nachhaltiger, selbst erzeugter Energie decken. Weitere Schritte sind geplant, um die Kläranlage vollständig energieautark zu betreiben.

Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“

Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 81 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Der Markt Peißenberg hat sich mit dem Projekt „Energieautarke Kläranlage“ in der Kategorie „Ressourcen- und Energieeffizienz“ beworben. In dieser Kategorie gab es 21 Bewerbungen, aus denen drei Gewinnerprojekt ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb  und zum ausgezeichneten Projekt unter: www.klimaschutz.de/wettbewerb2021

Hohenpeißenberg soll an die Peißenberger Kläranlage angeschlossen werden

Hohenpeißenberg soll an die Peißenberger Kläranlage angeschlossen werden

Eine richtungsweisende Grundsatzentscheidung haben die Gemeinden Peißenberg und Hohenpeißenberg jüngst getroffen: Hohenpeißenberg soll an die Peißenberger Kläranlage angeschlossen werden. Diese Entscheidung wird von allen Seiten begrüßt.

„Wir berichten heute über die Entscheidung, der Gemeinden Hohenpeißenberg und Peißenberg, des Verwaltungsrates der Gemeindewerke zum Anschluss Hohenpeißenbergs an die Kläranlage Peißenberg“, sagte die Vorständin der Gemeindewerke Peißenberg, Ingrid Haberl, beim Pressetermin auf dem Gelände der Kläranlage Peißenberg, bei dem die geplante Zusammenarbeit der beiden Kommunen in Sachen „Abwasser“ bekannt gegeben wurde.

Die Idee sei vor etwa zwei Jahren entstanden, nachdem klar war, dass Hohenpeißenberg sein Abwasser auf lange Sicht nicht weiter in den Eierbach leiten können wird. In den vergangenen zwei Jahren wurden viele Untersuchungen gemacht, viele Behörden zurate gezogen, viele Sachverständige gehört und alle seien zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei diesem Anschluss um eine klassische WinWin-Situation handele, sagte der Hohenpeißenberger Bürgermeister Thomas Dorsch, der wie sein Peißenberger Kollege, Frank Zellner und der Leiter der Peißenberger Kläranlage, Stefan Sedlmeier zum Pressetermin gekommen war. In den vergangenen Wochen haben sich nun auch die jeweiligen Gemeinderäte mit dem Thema befasst. Und auch von deren Seite gab es bislang einstimmige Voten für den Anschluss der Gemeinde Hohenpeißenberg an die Kläranlage Peißenberg.

Hohenpeißenberg besitzt eine eigene Kläranlage, die auch künftig erhalten bleiben soll, um die groben Sachen aus dem Abwasser zu filtern. Bislang wird das geklärte Wasser in den Eierbach geleitet. Weil sich die wasserrechtlichen Bestimmungen und das ökologische Verständnis geändert haben, hat das Wasserwirtschaftsamt vor ein paar Jahren Alarm geschlagen und darauf gepocht, dass sich Hohenpeißenberg eine andere Lösung für das Abwasser sucht. Der Bach führt selber zu wenig Wasser als dass er das Gewässer bleiben könnte, in das die Kläranlage das gesamte Abwasser einleitet. „Sie haben unseren Vorfluter nicht mehr genehmigt“, sagte Dorsch.

Eine andere Lösung musste gefunden werden. Zunächst war geplant, einen Kanal zur Ammer zu bauen, um dort das aus der Kläranlage kommende Hohenpeißenberger Abwasser einzuleiten. Doch diese Lösung stellte sich als kompliziert heraus. Mit einem Kanal wäre es nicht getan gewesen, die Gemeinde hätte eine Versickerungsanlage bauen müssen. Zudem wäre es nötig gewesen, die Kläranlage, die aus den 80er Jahren stammt, zu erneuern. Es wäre nach den ersten Untersuchungen Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro auf die Gemeinde Hohenpeißenberg zugekommen, um die Kläranlage erstmal weiter betreiben zu dürfen, erläuterte Dorsch bei dem Pressegespräch: Diese Lösung wäre aber nicht zukunftssicher gewesen.“

„Da ist die Idee entstanden, ob nicht eine Zusammenarbeit mit Peißenberg sinnvoller wäre“, so Dorsch. Auch auf Seiten der Marktgemeinde seien die Verantwortlichen offen für diesen Weg gewesen. Nach ersten Untersuchungen kostet der Anschluss an die Kläranlage Peißenberg ebenfalls rund 2,5 Millionen Euro, wobei diese Lösung wohl mit 600.000 Euro gefördert wird.

Die Bürger in Hohenpeißenberg hätten also ohnehin mehr fürs Abwasser zahlen müssen, weil auf jeden Fall Investitionen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro nötig sind – ob Hohenpeißenberg jetzt in Sachen „Kläranlage“ eigenständig bleibt oder mit Peißenberg zusammenarbeitet. Für die Peißenberger wirke sich die Kooperation beim Abwasser, wenn überhaupt, dann positiv auf die Gebühren aus, weil die Betriebskosten auf mehr Schultern verteilt würden, hieß es bei dem Pressegespräch. Als ein „Glücksfall für beide Kommunen“ sei die Zusammenarbeit im Hohenpeißenberger Gemeinderat bezeichnet worden, sagte Dorsch.

Ob der Anschluss der Kläranlage Hohenpeißenbergs an Peißenberg überhaupt möglich ist, wird sich nun herausstellen. Es könne immer sein, dass bei genauerer Untersuchung klar werde, dass es unüberwindbare Probleme gebe, sagte Dorsch. Auf beide Kommunen, insbesondere aber auf die Gemeinde Hohenpeißenberg kämen jetzt große Aufgaben zu: Es müsse ein sauberer Vertrag ausgehandelt, mit Grundstückseigentümern verhandelt und ein Kanal geplant werden. Bis es so weit sei, dass das erste Hohenpeißenberger Abwasser in Peißenberg geklärt werde, könne es noch Jahre dauern. „Beide Seiten haben ,Ja’ gesagt, aber wir sind erst am Startpunkt der Zusammenarbeit“, sagte Dorsch.

In Peißenberg hat man nicht lange überlegt, ob man die Nachbargemeinde Hohenpeißenberg an die im Ammerweg im Ortsteil Scheithauf gelegene Kläranlage anschließen lässt. Sowohl im Verwaltungsrat der Gemeindewerke als auch im Marktrat wurde schnell grünes Licht gegeben, als klar war, dass die Kläranlage über die entsprechenden Aufnahmekapazitäten verfügt. Durch den Hohenpeißenberger Anschluss, so hieß es beim Pressegespräch, werde in Peißenberg die städtebauliche Entwicklung für mögliche Wohnbau- und Gewerbe-projekte keineswegs ausgebremst. „Es gibt keine Beschränkung für ein Wachstum“, versicherte Frank Zellner. Der Gemeinderat habe die Pläne „sehr positiv aufgenommen“ und schnell den „Benefit für den Bürger“ erkannt.

Stefan Sedlmeier betonte, dass die 2007 umgebaute Kläranlage damals nicht etwa luxussaniert und zu groß dimensioniert worden sei. Der behördliche Bemessungsmaßstab für Kläranlagen habe sich nur geändert – mit der Folge, dass die Reservekapazitäten des Peißenberger Klärwerks weitaus höher liegen: „Wir können Hohenpeißenberg locker mitübernehmen“, so Sedlmeier – und: „Wir sind eine der besten Kläranlagen in der Region.“ Soll heißen: Die Qualität der Klärung für das Hohenpeißenberger Abwasser wird sich verbessern. „Das Ganze hat also auch einen riesigen Umweltaspekt“, so Sedlmeier.

Und die Gemeindewerke können ihre Kläranlage laut Ingrid Haberl jetzt „noch wirtschaftlicher und effizienter betreiben“: „Wir werden die gleichen Betriebskosten haben, aber wir schleusen höhere Mengen durch. Die Gebühr für die Peißenberger Gebührenzahler wird pro Kubikmeter sinken. “Um den Anschluss an die Kläranlage zu bewerkstelligen, muss eine Kanalleitung den Hohen Peißenberg hinunter  verlegt werden – und zwar überwiegend entlang von bestehenden Forstwegen südlich von Hohenwart. Der Übergabepunkt soll ungefähr im Bereich des Peißenberger Ortsteils „Obere Au“ liegen. „Wir holen das Abwasser nicht, die Hohenpeißenberger bringen es“, erklärte Haberls beim Pressegespräch schmunzelnd.

Bericht: Kathrin Hauser, Bernhard Jepsen
Presse: Weilheimer Tagblatt

Mit einem symbolischen Knopfdruck auf dem Gelände der Kläranlage Peißenberg haben (von links) Stefan Sedlmeier, Thomas Dorsch, Frank Zellner und Ingrid Haberl ihre Zusammenarbeit begonnen.

Die Kläranlage Peißenberg hat ihr nächstes Zeichen gesetzt

Die Kläranlage Peißenberg hat ihr nächstes Zeichen gesetzt

In der Kläranlage wird das Ziel verfolgt, jede Energie, die zum Betrieb notwendig ist, selbst zu erzeugen.

In Bezug auf die Wärmeversorgung ist das Ziel der sogenannten Autarkie bereits seit 2007 erreicht worden. Seitdem werden keinerlei externe Brennstoffe mehr benötigt, um den großen Wärmebedarf der Anlage zu decken.

Der benötigte Strom für die Kläranlage wird zu 45 % aus eigener Erzeugung generiert. Um diese Erzeugungsquote noch zu steigern, werden mittlerweile „abwasserähnliche Inhaltsstoffe“ aus einer Molkerei zur Energieerzeugung angenommen. Durch diese sogenannte Co-Vergärung kann zusätzlich ein weiterer Anteil an Strom und Wärme erzeugt werden. Die dadurch produzierte Wärme wird auch für ein angrenzendes Wohnhaus genutzt, um dieses mit sogenannter „Nahwärme“ zu versorgen. Mit diesem Schritt konnte die Eigenstromerzeugung noch einmal um ca. 10 -15 % gesteigert werden.

Zum größten Stromfresser einer Abwasserreinigungsanlage gehört die Drucklufterzeugung, die benötigt wird, um den Mikroorganismen in den Belebungsbecken Luft für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen. Hierzu müssen große Mengen Luft in die Belebungsbecken in ca. 5 Meter Wassertiefe eingepresst werden.

Um gerade in diesem Bereich Stromeinsparungen zu erzielen, wird aktuell auf ein sehr energieeffizientes Rühr- und Belüftungssystem in den Becken umgestellt. Nach dem Leeren der Becken werden die 13 Jahre alten Rühr- und Belüftungssysteme ausgebaut, stofflich getrennt und verschrottet. Im nächsten Schritt werden die neuen Belüftermatten eingebaut und effizientere Rührwerke montiert.

Während des Umbaus müssen alle gesetzlich vorgeschriebenen Parameter zum Einleiten von gereinigtem Abwasser in die Ammer eingehalten werden.
Die Arbeiten für die Modernisierung sind Mitte Mai gestartet und sollen Ende Juli abgeschlossen sein. Sämtliche Reinigungs- und Demontagearbeiten werden vom Betriebspersonal der Kläranlage in Eigenleistung ausgeführt, wodurch einige Kosten eingespart werden konnten.

Ein Dank gilt auch dem Bauhof vom Markt Peißenberg, der durch die Leihgabe des Kran-Lkws inkl. Mitarbeiter und dem Radlader beim Demontieren der Rührwerke eine große Unterstützung war.

– Demontage des Rückwerks im Klärbecken durch die Mitarbeiter vom Bauhof Markt Peißenberg.
– Reinigung und Demontage der bisherigen Drucklufterzeugungsplatten.
– Die neuen Drucklufterzeugungsplatten des Rückwerks im 5 Meter tiefen Klärbecken.

Medikamente im Abwassernetz

Medikamente im Abwassernetz

Häufig werden abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamentenreste über Toilette und Ausguss entsorgt, obwohl die Entsorgung über das Abwassersystem verboten ist.

In der Kläranlage können diese Stoffe nicht oder nur teilweise abgebaut werden. Somit gelangen diese Stoffe in die Ammer, wo sie Lebewesen wie Fische und Mikroorganismen beeinflussen oder sogar dauerhaft schädigen. Um die Gewässer und deren Lebewesen sowie unsere Umwelt zu schützen, müssen Medikamente (Tabletten in ihren Blistern, ebenso Cremes und  flüssige Arzneimittel in der Flasche oder Ampullen) gesondert entsorgt werden.

Wo können Medikamentenreste KOSTENLOS entsorgt werden?

  • Wertstoffhof Peißenberg: Anlieferung zu den Öffnungszeiten
  • Giftmobil (wenn vor Ort in Peißenberg)
  • Apotheken in Peißenberg:
    Bahnhof-Apotheke, Hauptstraße 91
    Sonnen-Apotheke, Sonnenstraße 30
    St. Ulrich Apotheke, Hauptstraße 116

Die Apotheken sind nicht verpflichtet Medikamente zurückzunehmen, aber als Serviceleistung werden die Altmedikamente gerne angenommen. Bitte diese nur in Kleinmengen bei den Apotheken abgeben.

Nicht im Restmüll entsorgen
Unser Restmüll im Landkreis Weilheim-Schongau wird nach Sortierung deponiert und nicht verbrannt. Das daraus entstehende Sickerwasser wird in die Kläranlage eingeleitet, d. h. auch die Restmülltonne ist keine Alternative für die Entsorgung.

Arzneimittel dürfen nicht an Bedürftige gespendet werden.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite www.arzneimittelentsorgung.de.

Viele Einwohner in Peißenberg wissen nicht, wie sie ihre Medikamente entsorgen sollen und kippen diese dann einfach in die Toilette, in den Ausguss oder in die Restmülltone. Doch das ist verboten!

Regenüberlaufbecken – Was steckt dahinter?

Regenüberlaufbecken – Was steckt dahinter?

Die Gemeindewerke Peißenberg KU betreiben insgesamt drei Regenüberlaufbecken (RÜB‘s) im Ortsgebiet: Das RÜB 1 bei der Kläranlage mit 2.000 m³ Volumen, das RÜB 2 an der Bachstraße mit 450 m³ und das RÜB 5 am Ortsende Richtung Oderding mit 1.400 m³ Volumen.

Im Zusammenhang mit der Hochwassersituation in der Bachstraße wird auch immer wieder das RÜB 2 angesprochen. Zur Historie dieses Beckens: An dieser Stelle war schon seit Bau der Kanalisation ein sogenannter Regenüberlauf (RÜ) ohne Speichervolumen. Dieser war ein Entlastungsbauwerk, das bei jedem etwas stärkeren Regen Abwasser in den Wörthersbach ungereinigt abgeschlagen hat. Durch diese sehr häufigen Entlastungen wurde vom Gesetzgeber gefordert, an dieser Stelle ein RÜB zu bauen. Seit 2010 ist dieses modernst ausgestattete Becken in Betrieb.

Warum braucht man ein Regenüberlaufbecken?
Ein Regenüberlaufbecken ist ein sog. Entlastungsbauwerk für die Mischwasserkanalisation und ist vor allem bei Starkregen eine wichtige Hilfe. In der Kläranlage können an einem Tag nur gewisse Wassermengen gereinigt werden, was obendrein noch durch gesetzliche Vorgaben geregelt ist. Würde es keine Regenüberlaufbecken geben, müssten die überschüssigen Wassermengen ungereinigt in die öffentlichen Gewässer abgeschlagen werden. Deshalb werden im Kanalsystem RÜB’s eingebaut, die das Wasser vor dem Einleiten in die Bäche mechanisch reinigen.

Wie funktioniert ein Regenüberlaufbecken?
Der erste starkverschmutzte Spülstoß wird in den Becken aufgefangen und zwischengespeichert. Nach Ende der Regenschauer wird das aufgefangene Niederschlagswasser kontrolliert zur Kläranlage für die Reinigung abgeleitet.

Hält ein Regenschauer über einen längeren Zeitraum an, werden Schmutzstoffe wie Müll oder Fäkalien in den Becken weiterhin durch Absetzen zurückgehalten. Das restliche stark verdünnte Abwasser wird durch eine Feinsiebrechenanlage – deren Langlöcher eine sog. Spaltweite von 5 mm x 25 mm messen– geleitet. Hierbei wird das Abwasser weiter von kleineren schwebenden Verschmutzungen befreit. Erst nach diesem Vorgang wird es in den Bach weitergegeben. Um die Durchlassfähigkeit des Rechensiebs zu gewährleisten, laufen während des Prozesses dauerhaft zwei Reinigungsbürsten, die die am Rechen zurückgehaltenen Verschmutzungen zurück ins RÜB geben.

Wie sieht ein Regenüberlaufbecken von innen aus?
Mit den beigefügten Fotos möchten wir auch einen optischen Eindruck von den Regenüberlaufanlagen vermitteln.

Das RÜB 2 mit einem Rohrdurchmesser von 2,3 Meter. Das Foto ist bei Trockenwetter entstanden und zeigt die reine Menge des Abwassers, welches durch das Becken läuft. Bei Regenwetter bleibt diese gleich! Das restliche Volumen steht für das Regenwasser zur Verfügung. Hiermit erklärt sich auch, dass das Abwasser extrem stark verdünnt wird, bevor es durch die Rechenanlage in den Bach ausgeleitet wird.