In einer aktuellen Kundenzufriedenheitsstudie, beauftragt durch die Gemeindewerke Peißenberg KU, durchgeführt von unabhängigen Experten, erhielten die Gemeindewerke eine herausragende Bestnote von 1,8! Die umfassende Bewertung basierte auf Telefonumfragen bei 400 zufällig ausgewählten Kunden und legte einen besonderen Fokus auf Leistung, Service, Preise und Marketing.
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Eine richtungsweisende Grundsatzentscheidung haben die Gemeinden Peißenberg und Hohenpeißenberg jüngst getroffen: Hohenpeißenberg soll an die Peißenberger Kläranlage angeschlossen werden. Diese Entscheidung wird von allen Seiten begrüßt.
„Wir berichten heute über die Entscheidung, der Gemeinden Hohenpeißenberg und Peißenberg, des Verwaltungsrates der Gemeindewerke zum Anschluss Hohenpeißenbergs an die Kläranlage Peißenberg“, sagte die Vorständin der Gemeindewerke Peißenberg, Ingrid Haberl, beim Pressetermin auf dem Gelände der Kläranlage Peißenberg, bei dem die geplante Zusammenarbeit der beiden Kommunen in Sachen „Abwasser“ bekannt gegeben wurde.
Die Idee sei vor etwa zwei Jahren entstanden, nachdem klar war, dass Hohenpeißenberg sein Abwasser auf lange Sicht nicht weiter in den Eierbach leiten können wird. In den vergangenen zwei Jahren wurden viele Untersuchungen gemacht, viele Behörden zurate gezogen, viele Sachverständige gehört und alle seien zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei diesem Anschluss um eine klassische WinWin-Situation handele, sagte der Hohenpeißenberger Bürgermeister Thomas Dorsch, der wie sein Peißenberger Kollege, Frank Zellner und der Leiter der Peißenberger Kläranlage, Stefan Sedlmeier zum Pressetermin gekommen war. In den vergangenen Wochen haben sich nun auch die jeweiligen Gemeinderäte mit dem Thema befasst. Und auch von deren Seite gab es bislang einstimmige Voten für den Anschluss der Gemeinde Hohenpeißenberg an die Kläranlage Peißenberg.
Hohenpeißenberg besitzt eine eigene Kläranlage, die auch künftig erhalten bleiben soll, um die groben Sachen aus dem Abwasser zu filtern. Bislang wird das geklärte Wasser in den Eierbach geleitet. Weil sich die wasserrechtlichen Bestimmungen und das ökologische Verständnis geändert haben, hat das Wasserwirtschaftsamt vor ein paar Jahren Alarm geschlagen und darauf gepocht, dass sich Hohenpeißenberg eine andere Lösung für das Abwasser sucht. Der Bach führt selber zu wenig Wasser als dass er das Gewässer bleiben könnte, in das die Kläranlage das gesamte Abwasser einleitet. „Sie haben unseren Vorfluter nicht mehr genehmigt“, sagte Dorsch.
Eine andere Lösung musste gefunden werden. Zunächst war geplant, einen Kanal zur Ammer zu bauen, um dort das aus der Kläranlage kommende Hohenpeißenberger Abwasser einzuleiten. Doch diese Lösung stellte sich als kompliziert heraus. Mit einem Kanal wäre es nicht getan gewesen, die Gemeinde hätte eine Versickerungsanlage bauen müssen. Zudem wäre es nötig gewesen, die Kläranlage, die aus den 80er Jahren stammt, zu erneuern. Es wäre nach den ersten Untersuchungen Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro auf die Gemeinde Hohenpeißenberg zugekommen, um die Kläranlage erstmal weiter betreiben zu dürfen, erläuterte Dorsch bei dem Pressegespräch: Diese Lösung wäre aber nicht zukunftssicher gewesen.“
„Da ist die Idee entstanden, ob nicht eine Zusammenarbeit mit Peißenberg sinnvoller wäre“, so Dorsch. Auch auf Seiten der Marktgemeinde seien die Verantwortlichen offen für diesen Weg gewesen. Nach ersten Untersuchungen kostet der Anschluss an die Kläranlage Peißenberg ebenfalls rund 2,5 Millionen Euro, wobei diese Lösung wohl mit 600.000 Euro gefördert wird.
Die Bürger in Hohenpeißenberg hätten also ohnehin mehr fürs Abwasser zahlen müssen, weil auf jeden Fall Investitionen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro nötig sind – ob Hohenpeißenberg jetzt in Sachen „Kläranlage“ eigenständig bleibt oder mit Peißenberg zusammenarbeitet. Für die Peißenberger wirke sich die Kooperation beim Abwasser, wenn überhaupt, dann positiv auf die Gebühren aus, weil die Betriebskosten auf mehr Schultern verteilt würden, hieß es bei dem Pressegespräch. Als ein „Glücksfall für beide Kommunen“ sei die Zusammenarbeit im Hohenpeißenberger Gemeinderat bezeichnet worden, sagte Dorsch.
Ob der Anschluss der Kläranlage Hohenpeißenbergs an Peißenberg überhaupt möglich ist, wird sich nun herausstellen. Es könne immer sein, dass bei genauerer Untersuchung klar werde, dass es unüberwindbare Probleme gebe, sagte Dorsch. Auf beide Kommunen, insbesondere aber auf die Gemeinde Hohenpeißenberg kämen jetzt große Aufgaben zu: Es müsse ein sauberer Vertrag ausgehandelt, mit Grundstückseigentümern verhandelt und ein Kanal geplant werden. Bis es so weit sei, dass das erste Hohenpeißenberger Abwasser in Peißenberg geklärt werde, könne es noch Jahre dauern. „Beide Seiten haben ,Ja’ gesagt, aber wir sind erst am Startpunkt der Zusammenarbeit“, sagte Dorsch.
In Peißenberg hat man nicht lange überlegt, ob man die Nachbargemeinde Hohenpeißenberg an die im Ammerweg im Ortsteil Scheithauf gelegene Kläranlage anschließen lässt. Sowohl im Verwaltungsrat der Gemeindewerke als auch im Marktrat wurde schnell grünes Licht gegeben, als klar war, dass die Kläranlage über die entsprechenden Aufnahmekapazitäten verfügt. Durch den Hohenpeißenberger Anschluss, so hieß es beim Pressegespräch, werde in Peißenberg die städtebauliche Entwicklung für mögliche Wohnbau- und Gewerbe-projekte keineswegs ausgebremst. „Es gibt keine Beschränkung für ein Wachstum“, versicherte Frank Zellner. Der Gemeinderat habe die Pläne „sehr positiv aufgenommen“ und schnell den „Benefit für den Bürger“ erkannt.
Stefan Sedlmeier betonte, dass die 2007 umgebaute Kläranlage damals nicht etwa luxussaniert und zu groß dimensioniert worden sei. Der behördliche Bemessungsmaßstab für Kläranlagen habe sich nur geändert – mit der Folge, dass die Reservekapazitäten des Peißenberger Klärwerks weitaus höher liegen: „Wir können Hohenpeißenberg locker mitübernehmen“, so Sedlmeier – und: „Wir sind eine der besten Kläranlagen in der Region.“ Soll heißen: Die Qualität der Klärung für das Hohenpeißenberger Abwasser wird sich verbessern. „Das Ganze hat also auch einen riesigen Umweltaspekt“, so Sedlmeier.
Und die Gemeindewerke können ihre Kläranlage laut Ingrid Haberl jetzt „noch wirtschaftlicher und effizienter betreiben“: „Wir werden die gleichen Betriebskosten haben, aber wir schleusen höhere Mengen durch. Die Gebühr für die Peißenberger Gebührenzahler wird pro Kubikmeter sinken. “Um den Anschluss an die Kläranlage zu bewerkstelligen, muss eine Kanalleitung den Hohen Peißenberg hinunter verlegt werden – und zwar überwiegend entlang von bestehenden Forstwegen südlich von Hohenwart. Der Übergabepunkt soll ungefähr im Bereich des Peißenberger Ortsteils „Obere Au“ liegen. „Wir holen das Abwasser nicht, die Hohenpeißenberger bringen es“, erklärte Haberls beim Pressegespräch schmunzelnd.
Bericht: Kathrin Hauser, Bernhard Jepsen
Presse: Weilheimer Tagblatt
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